Trauer und Tod
Im Schnelldurchlauf:
Was ist, wenn jemand stirbt? Mit wem kannst du sprechen? Mit wem deine Trauer durchleben?
Trauer und Tod
Hattest du schon mal ein Haustier? Vielleicht eine Katze, einen Hamster oder einen Goldfisch? Haustiere können wie gute Freunde sein und es ist schrecklich, wenn ein kleines Tier, um das man sich lange gekümmert hat, stirbt.
Oder was ist, wenn du selbst oder ein Freund oder Freundin deine Mutter oder Vater, einen Bruder oder eine Schwester durch den Tod verlierst? Mit wem kannst du sprechen, mit wem deine Trauer durchleben?
Das ist sehr unangenehm, ja einfach richtig traurig. Manche unterdrücken ihre Gefühle oder verdrängen sie, um vielleicht niemandem zur Last zu fallen und das irgendwie selbst auf die Reihe zu bekommen. Und oft fangen dann die Probleme erst an….
"Mein Opa ist gestorben..." Viele Kinder lieben ihren Großvater. Aber was passiert, wenn dieser plötzlich nicht mehr da ist und nicht mehr mit dir in den Zoo gehen kann oder dir spannende Geschichten vorliest? Wie würdest du auf den Tod deines Opas reagieren?
Nimm mich bitte in den Arm!
Ich fühl mich traurig und leer, darf ich dich einfach mal drücken?
Wenn du traurig bist, kann es sein, dass dich jemand festhalten soll.
Das tut nur gut. Du suchst dir jemanden den du gut kennst und gut leiden kannst und sagst ihm einfach, dass er dich mal umarmen und festhalten soll.
Noch besser, du gehst auf diese Person zu und umarmst sie.
Du wirst erstaunt sein, was dann passiert. Das kannst du auch täglich machen.
Du kannst aber auch dein Kuscheltier ganz fest umarmen.
Dabei kann es auch passieren, dass du weinen musst, aber das ist dann ebenso in Ordnung und gut.
Du kannst deine Tränen dann fließen lassen. Solange, bis keine Träne mehr kommt.
Ich bin soooo sauer!
Am liebsten würde ich alles kaputtmachen, aber ist das auch ok?
Du bist echt sauer und möchtest am liebsten deine Wut rauslassen. Das ist völlig in Ordnung. Jeder Mensch braucht auch mal eine „Wutpause“. Das bedeutet ja erst mal nichts Schlimmes. Es zeigt dir nur deine heftigen Gefühle für die Situation. Das passiert dann häufig, wenn wir dem Ereignis nicht gewachsen sind. Und das gibt es übrigens nicht nur bei Erwachsenen!
Stell dir vor, du stellst einen Topf auf den Herd und hältst den Deckel drauf und drehst voll auf. Was glaubst du, passiert nach einiger Zeit?
Richtig, dir wird’s richtig heiß an der Hand und der Topf wird überlaufen, wenn du den Deckel nicht runter nimmst und die Energie zurückdrehst – sprich den Herd ausmachst, wird dir der Topf um die Ohren fliegen. So wird es sich anfühlen, wenn du der Wut keinen Raum gibst.
Du wirst sehen, danach geht es dir prima. Dabei kann auch mal was kaputt gehen. Danach kannst du über die Situation klarer nachdenken und mit jemandem reden.
Ich will mich vor der Welt verstecken!
Am liebsten würde ich in ein tiefes Loch kriechen, aber ist das ok?
Du möchtest lieber allein sein und keinen sehen? Manche verkriechen sich wirklich und weinen unter der Bettdecke oder in der Spielecke. Manche sperren sich sogar ein, damit sie niemand stört.
Das ist erst mal einfach nur gut. Damit sammelst du deine Kraft und nimmst dir die Zeit für dich, die du brauchst. So verarbeitet dein Kopf das, was passiert ist.
Viele Menschen brauchen nach einem Todesfall auch Zeit, so wie du vielleicht. Danach kannst du wieder klarer sehen und dich auch wieder an andere in deiner Familie wenden. Die Situation überfordert uns und bevor wir etwas falsch machen, ziehen wir uns zurück.
Das ist so völlig normal. Doch solltest du mit der Zeit auch wieder die Zimmertür aufsperren und die Decke etwas lüften. Sonst sorgen sich die anderen noch unnötig. Du kannst das auch sagen und vielleicht ein Schild an deine Zimmertür hängen: „Ich will jetzt niemanden sehen…“
Warum bin ich traurig?
Ich könnte den ganzen Tag weinen, aber darf ich das auch?
Du fühlst dich total niedergeschlagen und könntest immerzu weinen. Das heißt Trauer. Du bist über das was passiert ist, einfach nur unglaublich traurig.
Wenn du einen tollen Witz hörst, dann musst du einfach lachen. Das sagt dir auch keiner, dass du lachen sollst. Das passiert. So gehören Weinen und Tränen einfach zu traurigen Geschehnissen dazu. Das ist völlig normal und in Ordnung. Das Blöde ist nur, dass manche Erwachsenen sich auch nicht trauen zu weinen. Dann möchten sie am liebsten schnell, dass es allen wieder besser geht und sie aufhören traurig zu sein.
Du darfst dir erlauben zu weinen. Das ist wichtig. Du kannst dich dadurch auch danach toll fühlen, weil du nun deiner Trauer genügend Zeit gegeben hast. Die Trauer ist wirklich anspruchsvoll. Die will gehört und gesehen werden, egal ob das die anderen das nun toll finden oder nicht.
Wer trauern kann, kann auch gut lachen!